Protestcamp in Göttinger Innenstadt errichtet: Solidarität mit den KurdInnen in Kobane! Kampf dem IS!
In der Nacht von Montag auf Dienstag versammelten sich am Gänseliesel in der Göttinger Innenstadt spontan 350 DemonstrantInnen. Sie zeigten ihre Solidarität mit den vom IS bedrohten Menschen in der eingekesselten Stadt Kobane und forderten konkrete Unterstützung für die KämpferInnen der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG).
Die überwiegend kurdischen DemonstrantInnen und ihre UnterstützerInnen zogen über die Weender Straße, Berliner Straße und Bürgerstraße zum Neuen Rathaus und kehrten von dort zum Gänseliesel zurück. 70 von ihnen errichteten im Anschluss ein Protestcamp.
Die DemonstrantInnen haben angekündigt, so lange am Gänseliesel zu bleiben, bis ihre Forderungen erfüllt worden sind. „Seit Wochen greift der IS Kobane an und trotz der tapfer kämpfenden Volksverteidungseinheiten, die bisher eine Erstürmung der Stadt und damit einhergehend ein Massaker der salafistischen Terrorbanden verhindert haben, erreichten diese am Montag die Stadtgrenzen“, erläutert Clara Goldmann von der Basisdemokratischen Linken (BL) Göttingen.
Die Forderungen der Protestierenden sind vielfältig. Zum einen fordern sie die Unterstützung der KurdInnen in Kobane im politischen, diplomatischen und logistischen Bereich, sowie im Bereich der Selbstverteidigung. Zum anderen einen Stop der deutschen Waffenlieferungen an Staaten, welche den IS militärisch und logistisch unterstützen. Dazu Clara Goldmann: „Obwohl für alle offensichtlich ein weiteres Massaker droht, zeigen weder die Bundesregierung noch die Staaten der sogenannten ‚Anti-IS-Koalition‘ ein wirkliches Interesse, diesem Einhalt zu gebieten. Die politischen Lippenbekenntnisse, ‚humanitär‘ und militärisch gegen den IS vorzugehen, erscheinen verlogen. In Anbetracht der Waffenlieferungen und der offensichtlichen Zusammenarbeit des auch deutschen NATO-Partners Türkei mit dem IS wird deutlich, dass das primäre Ziel die Zerstörung der demokratisch-konföderalistischen kurdischen Bewegung in Nordsyrien ist.“ Für die Türkei sei der IS ein Erfüllungsgehilfe eigener Interessen in der Region.
Eine weitere, dritte Forderung der Protestierenden ist die Aufhebung des Verbots der PKK und aller ihr nahestehenden Organisationen. „Die PKK und ihre Schwesterorganisationen haben sich bisher als Hauptkraft im Widerstand gegen den IS gezeigt. Wenn es der deutschen Bundesregierung wirklich darum ginge, diesen effektiv zu bekämpfen, wäre die Aufhebung des Verbots die logische Konsequenz.“
Die Basisdemokratische Linke (BL) Göttingen unterstützt die Forderungen der DemonstrantInnen und ruft dazu auf, das Protestcamp zu unterstützen, ob mit Decken, Lebensmitteln oder symbolisch.