Heute morgen versammelten sich mehr als 140 Menschen vor einer Wohnung im Königsstieg, um die angekündigte Abschiebung einer 6-köpfigen Familie aus Serbien-Montenegro zu blockieren. Trotz der bekannten psychischen Erkrankung des Familienvaters wollten die Behörden die gewaltsame Ausweisung der Familie nach Frankreich entsprechend der Dublinverordnungen durchsetzen. Dort stünde den Eltern und ihren vier kleinen Kindern erneut ein Leben auf der Straße bevor.
Zwei Transporter mit Braunschweiger und Wolfsburger Kennzeichen fuhren kurz vor halb acht im Königsstieg vor, mussten aber wieder unverrichteter Dinge abziehen. Entschlossen und mit Transparenten forderten die Demonstrant*innen Bleiberecht für alle und sprachen sich für eine flüchtlingsfreundliche Asylpolitik aus. Eine Aktivistin sagt: „Es ist richtig, dass die Familie hier bleibt. Wir werden uns auch weiterhin für ihren Aufenthalt einsetzen. Entgegen der menschenverachtenden Politik von Regierung und Behörden, die rassistische Gesetze verschärfen, verabschieden und ausführen, fordern wir ein abschiebefreies Göttingen!“
Die Initiative Abschiebungen Stoppen ruft zur Verhinderung solcher menschenfeindlicher Abschiebemaßnahmen auf. Auf der Seite der Initiative (abschiebungenstoppen.noblogs.org) gibt es die Möglichkeit, sich in eine öffentliche Telefonliste einzutragen, über die zu Blockaden mobilisiert wird.