Am 5.11.2015 haben engagierte Göttinger_innen das ehemalige DGB-Haus in der Oberen Masch Straße 10 besetzt, um menschenwürdigen Wohnraum für Geflüchtete und andere von Wohnungsnot betroffene Gruppen zu schaffen. Die Basisdemokratische Linke Göttingen begrüßt die Besetzung als wegweisende Initiative im Kampf gegen Wohnungsnot und Verschärfungen der Asylgesetzgebung.
Eine Sprecherin der Basisdemokratischen Linken erklärte dazu: „Wir freuen uns sehr, dass die Besetzer_innen mit ihrer Aktion sowohl die allgemeine Wohnungsnot als auch die aktuellen Engpässe bei der Unterbringung von Geflüchteten als Ergebnis politischer Entscheidungen sichtbar machen. Die gegenwärtigen Probleme sind das Resultat einer Wohnungspolitik, die primär auf Steuerung durch den Markt setzt und damit den Leerstand von Gebäuden ebenso wie den Rückgang von günstigem Wohnraum aktiv fördert.“ Sie verwies zudem darauf, dass die Besetzung auch in Hinblick auf aktuelle Verschärfungen der ohnehin schon restriktiven deutschen Flüchtlingspolitik eine notwendige Intervention darstellt: „Die Besetzer_innen haben erklärt, dass sie Wohnraum für Alle schaffen wollen. Das schließt diejenigen, die in der öffentlichen Debatte oft als ‚Wirtschaftsflüchtlinge‘ diffamiert werden, explizit mit ein. Indem sie alle Fluchtgründe als legitim anerkennt, setzt die Initiative einen wichtigen Kontrapunkt gegen die menschenverachtende Aufspaltung in erwünschte und unerwünschte Flüchtlinge.“
Die Basisdemokratische Linke wünscht dem durch die Besetzung geschaffenen Projekt daher eine lange Existenz und hofft, dass dieses Beispiel praktischer Solidarität zum Vorbild für Andere werden kann: „Es gibt noch viel Leerstand, sowohl in Göttingen als auch in anderen Städten. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um diese unhaltbare Situation durch direkte Aktionen aktiv in Frage zu stellen.“
Weitere Informationen gibt es auf dem Blog der Besetzer*innen.