Basisdemokratische Linke solidarisiert sich mit Initiative freiwilliger Helfer*innen aus Göttinger Geflüchtetenunterkünften und unterstützt Forderungskatalog für bessere Wohnbedingungen in Sammelunterkünften.
Heute wurde von einer Gruppe Helfer*innen aus Göttinger Geflüchtetenunterkünften ein Forderungskatalog veröffentlicht, in dem Mindeststandards für das Leben und Wohnen in Sammelunterkünften genannt werden. Die Basisdemokratische Linke Göttingen begrüßt es, dass sich freiwillige Helfer*innen aus den Unterkünften vernetzen und politische Forderungen entwickeln. „Diejenigen, die direkt vor Ort arbeiten, können gemeinsam mit Geflüchteten am besten einschätzen, wo konkreter Handlungsbedarf besteht.“, so eine Sprecherin der Gruppe. Das Wohnen in Sammelunterkünften mit vielen Menschen auf engstem Raum bedeutet für die Bewohner*innen eine große Belastung. Um so wichtiger ist die Forderung nach dezentralem, menschenwürdigem Wohnen für alle und die freie Wahl des Wohnortes. So lange dies nicht erreicht ist, sind konkrete Veränderungen in den Sammelunterkünften und Mindeststandards, unter anderem in Bezug auf Schutz der Privatsphäre, Raumbelegungen, Unterstützungsangebote, Hygiene und (Mit-)Gestaltung des Wohnraums durch die Bewohner*innen selber, dringend nötig.
„Um das Ziel des dezentralen, menschenwürdigen Wohnen für Alle zu erreichen muss vorhandener Wohnungsleerstand sowie vorhandenes Geldvermögen zur Schaffung von nachhaltig sozialverträglichem Wohnraum sofort genutzt werden. Außerdem sind die Göttinger Vermieter*innen gefordert, vorhandenen Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen!“, ergänzt ein anderes Mitglied der Basisdemokratischen Linken.
Die Arbeit des Helfer*innen-Vernetzungstreffens und die veröffentlichten Forderungen zeigen, dass freiwillige Arbeit in Geflüchtetenunterkünften immer auch eine politische Dimension hat. So wird in dem Forderungskatalog auch eine Gleichbehandlung aller Geflüchteten, unabhängig von Herkunftsland oder Status, gefordert. „Die aktuellen Asylrechtsverschärfungen und die Ausweitung der so genannten „sicheren Herkunftsstaaten“ bedeuten für viele Geflüchtete eine permanente Angst vor einer möglichen Abschiebung. So werden die Lebensbedingungen von geflüchteten Menschen in Deutschland zusätzlich verschärft, eine Kritik dieser Zustände muss daher immer Teil der Debatte sein!“, so ein Mitglied der Basisdemokratischen Linken abschließend.