Am Samstag, den 7.5.2016, fand in Göttingen eine Demonstration unter dem Motto „Still Fighting – Gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft“ statt. Die rund 400 Teilnehmer*innen zogen dabei an verschiedenen Orten Göttingens vorbei, die paradigmatisch für die zahlreichen Kämpfe um ein solidarisches Miteinander stehen.
Halt machte die Demonstration unter anderem am sogenannten „Gothaer Haus“ in der Weender Str. 80 – 82. Dieses steht seit geraumer Zeit größtenteils leer, und soll perspektivisch abgerissen werden. Dazu hieß es im Redebeitrag vor Ort: „Hier stehen mehrere Etagen leer, obwohl dort mit wenig Aufwand Menschen leben könnten. Es mangelt also nicht an Platz, sondern an der Bereitschaft, diesen zu nutzen. Den Eigentümer*innen sind ihre Profite wichtiger als wohnungssuchende Menschen. Wenn etwas nicht genug Gewinn verspricht, dann wird es lieber ungenutzt gelassen und verfällt. Auch deswegen steigen in Göttingen Jahr für Jahr drastisch die Mieten.“
Hingewiesen wurde auch auf die zu beobachtende Entwicklung, in rassistischer Denkweise die Schuld für steigende Mieten und Verknappung von Wohnraum bei Geflüchteten zu suchen.
Eine*e Sprecher*in der Basisdemokratischen Linken, Jutta Lierbach, äußerte sich dazu: „Wenn jetzt der Wohnraum knapp wird und die Mieten steigen, so ist dies nicht etwa die Schuld von Geflüchteten, sondern vielmehr die Konsequenz einer Politik, die nicht an grundlegenden Bedürfnissen, sondern am Gewinnstreben orientiert ist. Es darf nicht sein, dass die betroffenen Gruppen gegeneinander ausgespielt werden, wie zuletzt durch den DGB-Funktionär Hartmut Tölle versucht. Wie uns die OM10 gezeigt hat, lassen sich diese Probleme auch solidarisch lösen.“