Demo am 19.5. | 16 Uhr | vor dem Neuen Rathaus
Keine Fenster, nach obenhin offene “Wohn-Parzellen” für je zwölf Personen, das Gelände nach außen hin durch Zäune gesichert. Die Flüchtlingshelfer*innen, die am Mittwoch die zukünftige Massenunterkunft für über 400 Personen an der Siekhöhe besichtigen durften, waren schockiert.
Bereits ab dieser Woche sollen Geflüchtete, die bis jetzt in anderen Göttinger Unterbringungen wie der Großen Breite in Weende wohnen, in die ehemalige Industriehalle an der Autobahn A7 zwangsverlegt werden. Waren sie bisher in den jeweiligen Stadtteilen in der Lage, sich ein soziales Umfeld zu schaffen und einen zumindest ansatzweise selbständigen Alltag zu führen, droht nun die Isolation in der äußersten Randlage Göttingens. Mit der Unterbringung in einer solchen Massenunterkunft einher geht der weitgehende Verlust jeder Selbstbestimmung, wie etwa eigenständiges Kochen. Die Parzellen bieten keinerlei Privatsphäre oder Ruhe, die Geräuschkulisse ist aufgrund der Akustik der Halle allgegenwärtig. Zudem müssen sich die Geflüchteten von allen Privatgegenständen, die sie sich in Hoffnung auf eine baldige eigene Wohnung besorgt haben, trennen.
Für Geflüchtete bedeutet die Schaffung der neuen Massenunterbringung Siekhöhe eine weitere Absenkung ihrer bereits jetzt schon prekären Wohn– und Lebensverhältnisse. Durch die administrative Umverteilung sollen sie nun erneut aus ihrer gewohnten Lebensumgebung herausgerissen werden. Abseits jeglicher sozialen Netze sind sie dort der Behördenwillkür und Abschiebeversuchen noch stärker ausgesetzt.
Diese Politik der Stadt Göttingen im Umgang mit Menschen ist nicht hinzunehmen! Zeigt eure Solidarität mit den Geflüchteten und schließt euch dem gemeinsamen Protest für menschenwürdiges Wohnen & Leben an.
Gegen die neue Massenunterbringung in der Siekhöhe! Gegen Zwangsumzüge!
Siekhöhe is’ nicht!