Aus Höckes Schoß gekrochen, in Heises Armen gelandet: Der „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“, seit Ende letzten Jahres ein Sammelbecken diverser völkischer Rechter in der Region, ruft zum wiederholten Male zu einem sogenannten „Freiheitlichen Bürgertreff“ in Dransfeld auf. Am 11. Juni möchten Jens Wilke und Co., die erst vor kurzem ihre Unterstützung für die NPD bei den kommenden Kommunalwahlen angekündigt haben, nicht nur mit altbekannten Gesichtern der neonazistischen Rechten demonstrieren. Der „Freundeskreis“ verspricht Unterstützung aus Spanien, den Niederlanden und Bulgarien, um im Landkreis Göttingen für ein Nebeneinander blutlich reiner Volksgemeinschaften, für ein „Europa der Vaterländer“ auf die Straße zu gehen. Dies wollen wir verhindern! Wir treten ihnen mit der Perspektive auf eine Gesellschaft entgegen, in der alle ohne Ansehen ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts und ihrer sexuellen Orientierung die sozialen und materiellen Grundlagen erhalten, ihr persönliches Glück zu finden.
Ob in Duderstadt, dem Ort an dem der „Freundeskreis“ vor Monaten das erste Mal in Erscheinung trat, in Lindau oder jüngst in Dransfeld: Wo die unliebsamen „Freunde“ auftauchen, stoßen sie auf Widerstand. In all jenen Orten, die sie mit ihrer menschenfeindlichen Ideologie, mit rassistischer Hetze und antisemitischen Verschwörungstheorien überziehen wollen, tuen sich Menschen zusammen, um vielfältigen Widerstand zu leisten. Traktorparade, kreative Aktionen und antifaschistische Intervention blieben nicht ohne Wirkung. Wieder und wieder sahen sich die Rechten gezwungen, das Handtuch zu werfen, um es an anderer Stelle aufs Neue zu versuchen.
Da es zunehmend bekannte Gesichter der extremen Rechten sind, die die schrumpfenden Kundgebungen besuchen und weil die Zivilgesellschaft vielerorts ihre Stimme erhebt, sehen wir den „Freundeskreis“ gesellschaftlich immer weiter isoliert. Kein Grund ihn nun zu den Akten zu legen. In der Zeit eines rechten Rollbacks, der rassistische Positionen mehrheitsfähig macht, etabliert sich ein Ort, an dem sich Nazis wieder offensiv auf die Straße trauen. Eine Situation, wie es sie in Südniedersachsen seit Jahren nicht gegeben hat. Eine Situation, die einer breiten Gegenwehr bedarf.
Zusammen müssen wir den Neonazis die Plätze nehmen. Indem wir mehr sind, indem wir ihrer kruden Weltanschauung Argumente entgegensetzen und nicht zuletzt auch im wahrsten Sinne des Wortes. Lasst uns also am 11. Juni nach Dransfeld fahren, um den „Freundeskreis“ zu blockieren.