Heute versuchten 40 Mitglieder des „Freundeskreis Thüringen /Niedersachsen“, einen neonazistischen Aufmarsch in Dransfeld durchzuführen. Dies konnte durch breites, pluralistisches und konsequentes Einschreiten von Antifaschist*innen erfolgreich verhindert werden. Der Freundeskreis beendete seinen Aufmarschversuch bereits nach 50 Metern.
Insgesamt waren heute hunderte Menschen gegen den Freundeskreis in Dransfeld unterwegs. Circa 150 Antifaschist*innen beteiligten sich an Blockadeversuchen. An der Kundgebung des Dransfelder Bündnisses nahmen weitere 300 Antifaschist*innen teil Eine Sprecherin der Basisdemokratischen Linken, Lena Rademacher, bewertet die Situation folgendermaßen: „Es ist großartig, wie viele Menschen auch heute wieder ihre Möglichkeiten genutzt und sich auf unterschiedliche Art und Weise gegen Rechts gestellt haben. Aktivist*innen errichteten bunte Blockadepunkte, während an zentraler Stelle in Dransfeld mit einer großen Menschenkette ein Zeichen gegen Rechts gesetzt wurde. Diesem breiten Engagement ist es zu verdanken, dass der Freundeskreis heute in Dransfeld erfolglos abziehen musste.“
Nach dem gescheiterten Aufmarschversuch in Dransfeld versuchten die Nazis, sich spontan einen anderen Ort zu suchen, um dort überraschend und ohne Gegenprotest laufen zu können. Einige Zeit nach ihrer Abreise aus Dransfeld schlugen sie in Adelebsen auf und demonstrierten dort zuerst vor einer Flüchtlingsunterkunft und dann vor dem Rathaus. Ihre Rechnung ging jedoch nicht auf. Die Adelebsener Zivilgesellschaft machte erfolgreich kurzfristig mobil und zeigte den Nazis mit lauter Musik und Pfiffen, dass sie nirgendwo im Landkreis Göttingen willkommen sind.
Lena Rademacher erklärt dazu abschließend: „Die neonazistische Splittergruppe „Freundeskreis Thüringen /Niedersachsen“ hat heute eine weitere Niederlage eingefahren. Ihr angedachter Aufmarschort wurde verhindert. Der anschließende Versuch, in Adelebsen zu marschieren, scheiterte an der lokalen entschlossenen Bevölkerung. Wir sind gespannt, wie sie versuchen werden, auch diese Niederlage als Erfolg zu verkaufen. Unser Résumé des heutigen Tages ist eindeutig: Im Landkreis Göttingen sind Nazis nirgendwo willkommen und müssen überall – auch spontan – mit erbittertem Widerstand rechnen. Dem menschenverachtenden Weltbild der Nazis werden wir auch weiterhin unsere Perspektive auf eine Gesellschaft entgegensetzen, in der alle ohne Ansehen ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts und ihrer sexuellen Orientierung die sozialen und materiellen Grundlagen erhalten, ihr persönliches Glück zu finden.“