Die Veranstaltung zu den aktuellen Konflikten um die Unterbringung von Geflüchteten und die Besetzung der OM10 findet im Rahmen der Alternativen Ophase 2016 am 19.10. ab 19 Uhr im Autonomicum statt.
Mit der Besetzung des ehemaligen Gewerkschaftshauses in der Oberen-Masch-Straße 10 (OM10) machten Aktivist*innen vor einem Jahr auf den Leerstand in der Göttinger Innenstadt aufmerksam und stellten die Forderung auf, diesen zwecks Beseitigung der akuten Wohnungsnot zu nutzen. Vor dem Hintergrund der katastrophalen Situation in den staatlichen und kommunalen Massenunterbringungen, in denen allein im Landkreis Göttingen tausende Geflüchtete wohnten, stoss die Besetzung auf großen Zuspruch in der Göttinger Zivilgesellschaft. Innerhalb kürzester Zeit konnte hier ein vorbildliches Projekt, in dessen Zentrum das selbstbestimmte Zusammenwohnen von Geflüchteten und anderen Wohnungssuchenden steht, etabliert und verstetigt werden.
Im krassen Gegensatz dazu steht der Unwille der städtischen Behörden den durchaus vorhandenen Leerstand in der Stadt anzugehen und für die Unterbringung von Geflüchteten zu nutzen: Stattdessen wird die Unterbringungspolitik immer repressiver. Die ohnehin prekären Wohnstandards für Geflüchtete werden seit einem Jahr immer weiter verschlechtert. Der vorläufige Höhepunkt ist die Massenunterbringung in einer Industriehalle am äußersten Stadtrand.
In dem Vortrag wollen wir einen Überblick über die antirassistischen Kämpfe im Bereich der Wohnraumpolitik geben, die seit einem Jahr deutlich an Dynamik gewonnen haben.