Gegen die Fremdbes­tim­mung durch GAB und Land­kreis – für ein selb­st­bes­timmtes Leben aller
Geflüchteten in Woller­shausen und überall!

Seit mehreren Monaten kämpfen Geflüchtete aus Woller­shausen gegen die inakzept­ablen Bedin­gun­gen in
ihrer Unterkunft. Bere­its im Novem­ber und Dezem­ber haben sie in Woller­shausen protestiert. Die GAB hat anschließend ver­sucht, mit ein paar „Verbesserun­gen“ wie Fernse­hbild­schir­men in den Gemein­schaft­sräu­men oder Sofaecken zu beschwichti­gen. An den grundle­gen­den Prob­le­men hat sich dadurch jedoch nichts geän­dert. Deswe­gen wollen sie nun einen Schritt weit­erge­hen und ihre Forderun­gen nach Göt­tin­gen tra­gen, um hier direkt vor dem Land­kreis zu demonstrieren:

1. Inte­gra­tion statt Iso­la­tion
Es gibt zu wenig Möglichkeiten, mit der Bevölkerung in Kon­takt zu kom­men: „Wir wün­schen uns mehr Kon­takt zur deutschen Bevölkerung, statt monate­lang in unserem Camp isoliert zu sein!“

2. Für zer­ti­fizierte Deutschkurse
Es gibt nur 1,5 Stun­den Deutschkurse am Tag für Geflüchtete in Woller­shausen – in Göt­tin­gen gibt es viel bessere Möglichkeiten, ein bes­timmtes Niveau zu erre­ichen und mit Zer­ti­fikat abzuschließen. Geflüchtete aus Woller­shausen müssen das aber selbst organ­isieren und bezahlen: die Anmel­dung, die Fahrten, die Prü­fungs­ge­bühren: „Wir wollen über­all gut struk­turi­erte Deutschkurse für die unter­schiedlichen Niveaus! Das würde uns mehr Moti­va­tion und Hoff­nung auf eine Zukunft in Deutsch­land geben.“

3. Für gün­sti­gen Nahverkehr
Die Bustick­ets nach Göt­tin­gen und Dud­er­stadt sind viel zu teuer. In Woller­shausen gibt es keine Einkauf­s­möglichkeiten und keine Ärzte, keine qual­i­fizierten Deutschkurse und Bil­dungsmöglichkeiten, Behör­dengänge müssen erledigt wer­den: „Wir wün­schen uns Förderung für Bus­fahrten in der Gegend und bis nach Göt­tin­gen für alle Geflüchteten. Wir wün­schen uns mehr Mobilität!“

4. Inter­net­zu­gang
„Wir brauchen funk­tion­ieren­des Inter­net, als Infor­ma­tion­squelle und um soziale Kon­takte zu Fam­i­lie und Fre­un­den aufrecht zu erhalten!“

5. Für dezen­trale Unter­bringung
In der Masse­nun­terkunft in Woller­shausen leben zu viele Per­so­nen auf zu engem Raum, es gibt keine Pri­vat­sphäre und keine Möglichkeit, sich zurück­zuziehen. Den­jeni­gen, die sich selbst erfol­gre­ich eine andere Woh­nung gesucht haben, wird der Umzug ver­weigert: „Wir wollen selb­st­bes­timmt umziehen und wohnen!“

6. Gegen eine Spal­tung nach Herkun­ft­slän­dern
Wer darf zum Inte­gra­tionskurs, wer nicht? Wer bekommt Zugang zu zer­ti­fizierten und qual­i­fizierten Deutschkursen (in Göt­tin­gen), wer nicht?: „Wir wollen den gle­ichen Zugang zu diesen Möglichkeiten für alle Geflüchteten, ohne Unter­schied nach Herkunftsländern!“

Geflüchtete und Unterstützer*innen demon­stri­eren gemein­sam gegen die Kon­trolle und Bevor­mundung durch GAB und Land­kreis! Gegen eine willkür­liche Behand­lung und gegen Ein­schüchterungsver­suche! Wir schaf­fen es aber nicht alleine, für bessere Lebens­be­din­gun­gen zu kämpfen. Dafür brauchen wir eure Unter­stützung aus Woller­shausen und aus Göt­tin­gen. Schließt euch uns an, demon­stri­ert mit uns und erhebt eure Stimme gegen Iso­la­tion und Einschüchterung!

Kommt mit uns zur Kundge­bung am 02.03. 2017 um 14.00 Uhr vor dem Land­kreis in Göttingen