Gemeinsame Pressemitteilung des Astas der Georg-August-Universität Göttingen und des Supportbündnis Tarifvertrag
Göttinger Studierende solidarisieren sich mit den Beschäftigten der Universitätsmedizin Göttingen Klinik-Service GmbH (UMG-KSG). Im Rahmen der aktuellen Tarifauseinandersetzung trafen sich heute im Hörsaalgebäude der Universität Studierende, Beschäftigte, Aktivist*innen des Supportbündnis Tarifvertrag und der Jugendsekretär der Gewerkschaft ver.di, um sich über den aktuellen Arbeitskampf auszutauschen. Die Studierenden schlossen sich den Forderungen der Beschäftigten an. Ziel ist ein Tarifvertrag, der allen Mitarbeitenden gleichen Lohn für gleiche Arbeit garantiert.
Vor über 15 Jahren hat die Geschäftsleitung der UMG die Servicebereiche in eine GmbH ausgegliedert und kann so für Neuangestellte den Tarifvertrag des Landes umgehen. „Das ist einfach eine zutiefst ungerechte Situation für die Beschäftigten. Die neuen Kolleg*innen sind gegenüber den „Altverträgler*innen“ finanziell massiv benachteiligt und erhalten bis zu 35% weniger Lohn für die gleiche Arbeit.“ (Jens Andreas Schmidt, Betriebsrat bei der UMG-KSG). Für viele bedeutet das ein Leben in Armut. Dumpinglöhne, die zum Teil durch ergänzende Sozialleistungen aufgestockt werden müssen, stürzen die Kolleg*innen zudem nach Ablauf des Erwerbslebens in Altersarmut. Die schlechte Lohnstruktur führt nicht zuletzt zu massiven Personalproblemen und so zu noch härteren Arbeitsbedingungen.
„Dass in unserem direkten Umfeld so eine Lohnungerechtigkeit herrscht, können wir als Vertretung der Studierendenschaft nicht akzeptieren und unterstützen natürlich die Forderungen der Kollegen und Kolleginnen.“ (Hannah Bornemann, Hochschulreferentin des Göttinger Astas). Im Rahmen der Veranstaltung konnten sich die Studierenden über die Arbeitsumstände der Beschäftigten informieren und mit den Kolleg*innen ins Gespräch kommen. Für viele waren die Bedingungen, unter denen die eigenen Lernräume gereinigt werden, eine schockierende Überraschung.
Die Tarifauseinandersetzung an der UMG-KSG steht noch am Anfang. Nach der Forderungsübergabe an die Geschäftsführung am 05.07.2022 warten die Beschäftigten nun auf eine Antwort seitens des Arbeitgebers. Wahrscheinlich ist, dass eine längere Auseinandersetzung bevorsteht, wie auch zuletzt beim Arbeitskampf an der Schwesterfirma UMG-Gastronomie im Winter. Um die Beschäftigten der UMG-KSG nun auch langfristig zu unterstützen, ruft das Supportbündnis Tarifvertrag an der Universität zu Solidarität auf. „Die Kolleginnen und Kollegen können jede Unterstützung in den kommenden Wochen und Monaten gebrauchen. Allein schon wegen der immer weiter steigenden Preise müssen wir jetzt für bessere Löhne kämpfen. Da können wir bei der UMG-KSG direkt anfangen!“ (Anne Harzendorf, Studentin im Supportbündnis Tarifvertrag)
Als Zeichen der Solidarität wurde nach der Veranstaltung ein gemeinsames Foto gemacht.
Allgemeiner Studierendenausschuss der Georg-August-Universität Göttingen Supportbündnis Tarifvertrag