Arbeit bestimmt unser aller Leben. Ob Lohnarbeit, ob Sorgearbeit oder in Form des zwanghaften Rufs nach Integration in den Arbeitsmarkt, wenn wir nicht arbeiten können oder wollen. Geld ist am Ende trotzdem meist zu wenig oder gar nicht vorhanden. Manche von uns machen Aufgaben, die uns sinnlos erscheinen und der Gesellschaft gar nichts bringen. Der Arbeitsvertrag ist vielleicht nur befristet, vielleicht hängt unser Aufenthaltstitel daran und wir müssen alles schlucken aus Angst, dass der Job sonst weg ist. Gleichzeitig werden die Chefs und Eigentümer*innen mit unserer Arbeit immer reicher. Arbeit im Kapitalismus ist Ausbeutung.
In unterschiedlichen Ausprägungen sind Menschen schon lange mit diesen Problemen konfrontiert. Und die Bedingungen für Widerstand am Arbeitsplatz sind früher wie heute schwierig. Wir sind nicht gut vernetzt, haben Angst oder uns fehlt die Hoffnung, dass sich jemals etwas ändern kann.
Trotzdem führen Beschäftigte zu jeder Zeit Kämpfe an ihrem Arbeitsplatz. In diesen Kämpfen sehen wir einen Funken, um die nötige Macht aufzubauen, die ausbeuterischen Verhältnisse weltweit zu überwinden. Darum fragen wir uns: Wie wollen wir als Gesellschaft Sorgearbeit organisieren? Wie können wir Mobilität so gestalten, dass sie für alle zugänglich, praktisch und klimafreundlich ist? Was wollen wir produzieren, und in welcher Menge? Und wie verteilen wir den Reichtum so um, dass alle ein schönes Leben haben?
Für uns steht fest: Um diese Fragen anzugehen, müssen wir lernen, Kämpfe am Arbeitsplatz gezielt zu führen. Als Arbeitskreis Arbeitskämpfe sind wir Teil davon und wollen unsere Kolleginnen bei ihren betrieblichen Kämpfen unterstützen. Wir gehen in Betriebe und knüpfen Kontakte, machen Öffentlichkeitsarbeit und versuchen, Kämpfe zu verbinden. Wichtig ist uns, dass wir keine Stellvertreterinnenpolitik betreiben, sondern Kolleg*innen dazu ermächtigen, für sich selbst zu sprechen. Dabei ist uns eine solidarisch kritische Auseinandersetzung mit Gewerkschaften wichtig, denn Sozialpartnerschaft kann im Kapitalismus für Beschäftigte nur eine Sackgasse sein.
Unser Fokus liegt zurzeit auf Arbeitskämpfen im Bereich der Uni und Uniklinik sowie im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs. Wir unterstützen die Initiativen TVStud, die sich für einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte einsetzt und Uni Göttingen Unbefristet, die sich gegen die massenhafte Befristung von Beschäftigten des akademischen Mittelbaus einsetzt. Zusammen mit Klimaaktivist*innen sind wir bei #WirFahrenZusammen aktiv und kämpfen zusammen mit den Beschäftigten der Göttinger Verkehrsbetriebe für bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV.
Außerdem sind wir Teil des Supportbündnis Tarifvertrag, das die Beschäftigten der UMG Klinikservice GmbH (Reinigung, Bettentransport, Wäscherei) bei ihrem Kampf gegen niedrige Löhne und Überlastung unterstützt.
Du hast Lust bei uns aktiv zu werden? Schreibe uns eine Mail, wir freuen uns!
Aktuelle Beiträge
Diskussionsveranstaltung: Perspektiven auf eine Verkehrswende von unten
Liebe Göttinger*innen, wir möchten euch herzlich zu einer Veranstaltung einladen, bei der wir gemeinsam über eine klimagerechte Zukunft von Mobilität sprechen wollen. Anfang 2024 werden die Beschäftigten im Nahverkehr für bessere Arbeitsbedingungen streiken und als Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung sind auch wir dabei. Wir kämpfen nicht nur für verbesserte Arbeitsverhältnisse, sondern auch für einen Ausbau des […]
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Studierende und Reinigungskräfte der Universität Hand in Hand für einen sauberen Tarifvertrag
Gemeinsame Pressemitteilung des Astas der Georg-August-Universität Göttingen und des Supportbündnis Tarifvertrag Göttinger Studierende solidarisieren sich mit den Beschäftigten der Universitätsmedizin Göttingen Klinik-Service GmbH (UMG-KSG). Im Rahmen der aktuellen Tarifauseinandersetzung trafen sich heute im Hörsaalgebäude der Universität Studierende, Beschäftigte, Aktivist*innen des Supportbündnis Tarifvertrag und der Jugendsekretär der Gewerkschaft ver.di, um sich über den aktuellen Arbeitskampf auszutauschen. […]