Wie soll sie aussehen, die Stadt der Zukunft? Wem gehört sie, wer gehört dazu, wer trifft die Entscheidungen?
Wir wollen mit dem Hamburger Journalisten und Autor Niels Boeing über sein aktuelles Buch, über das Recht auf Stadt, über Kuchenstücke und ganze Bäckereien sprechen. Dazu möchten wir euch sehr herzlich einladen!
… Urbanität als gesellschaftliches Konzept
Investorenarchitektur, Mietenwahnsinn und ein öffentlicher Raum, der immer mehr privatisiert wird: Unsere Städte verändern sich unter den Bedingungen des Spätkapitalismus. Doch es regt sich Widerstand. Und er kommt von den Betroffenen selbst, die sich organisieren, Netzwerke bilden, aktiv werden. Ein solches Netzwerk ist die Hamburger Initiative „Recht auf Stadt“, in der auch der Journalist und Autor Niels Boeing mitarbeitet. Er berichtet von den verschiedenen Initiativen des Netzwerks, vom Gängeviertel, den Esso-Häusern, von Bewegung.
Dabei geht es Boeing nicht um kosmetische Maßnahmen an und in der Stadt, nicht darum, hier eine Straße ein bisschen lebenswerter zu machen und da einen Block für Sozialwohnungen zu reservieren. Es geht auch nicht im engeren Sinne um Städtebau, sondern um nicht weniger als den Umbau von Gesellschaft und Politik, der sich an den urbanen Problemen der Gegenwart kristallisiert. Es sind die großen Fragen und Kategorien, die Boeing in seinem Buch angeht: Wie gestaltet sich öffentlicher Raum, wie lassen sich Privatinteressen markieren und eingrenzen? Wer entscheidet in der Stadt, wie wird sie verwaltet? Wem gehört sie eigentlich? Und was könnte kommen, wenn der Kapitalismus vorbei ist?