Donnerstag 11.8.22 – 19-21 Uhr Karo – Reuterstr. 9, Bremen Walle
Weil die Pandemie nicht komplett vorbei ist: Wir bitten euch, die Bürger-Tests oder Tests zur Selbstanwendung zu nutzen und getestet zu kommen. Achtet weiter auf Abstände und Hygiene und gebt Personen Raum, die vielleicht mehr Abstand halten wollen als ihr.
Vor 30 Jahren im August 1992 eskalierte die rassistische Gewalt in Rostock: Im Stadtteil Lichtenhagen wurden Geflüchtete und ehemalige Vertragsarbeiter*innen aus Vietnam von einem rechten Mob aus Nazis und Anwohner*innen über drei Tage lang angegriffen und ihr Haus unter den Augen der zuschauenden Polizei in Brand gesetzt. Die rassistischen Angriffe waren das Resultat eines gesellschaftlichen Klimas der rechten Hetze und des erstarkten Nationalismus infolge des Mauerfalls, das u.a. in der Abschaffung des Grundrechts auf Asyl mündete.
Das Pogrom von Rostock steht für den Beginn zahlreicher rassistischer Anschläge in den 1990er Jahren. Seit dem Mauerfall wurden über 200 Todesopfer von rechter und rassistischer Gewalt gezählt. Viele Antifaschist*innen – ob ostdeutsch oder westdeutsch, migrantisch oder weiß – erlebten die damalige Zeit als eine tiefgreifende Zäsur, die ihren politischen Aktivismus bis heute prägt und neue Formen des antifaschistischen und antirassistischen Widerstands hervorbrachte. So fallen migrantische Selbstschutz und die Ansätze eines militanten Antifaschismus in diese Zeit.
30 Jahre nach dem rassistischen Pogrom werfen wir einen Blick auf die Ereignisse von Rostock-Lichtenhagen, die gesellschaftlichen und politischen Folgen, sowie die Situation der Betroffenen vor Ort.
Die Veranstaltung findet anlässlich der bundesweiten Großdemonstration zum Gedenken an das rassistische Pogrom in Rostock-Lichtenhagen vor 30 Jahren statt.
Gemeinsame Zuganreise zur Demo mit dem 9€ Ticket!
27. August 2022 Start Bremen Hbf über Hamburg Hbf nach Rostock.
Zug fährt um 08:33 voraussichtlich von Gleis 9 – wir sitzen im letzten Wagon der 2. Klasse
Weitere Infos zur Bundesweiten Großdemo:
https://gedenken-lichtenhagen.de/
Teaser
In weiteren noch kommenden Veranstaltungen wollen wir uns den Themen der Gedenkpolitik und weiter auch den anhaltenden Bedrohungen durch rechte Anschläge widmen. Davon ausgehend diskutieren wir die Kontinuitäten der rassistischen Gewalt im vereinigten Deutschland, Erfahrungen aus (post-)migrantischen und antifaschistischen Allianzen und ihre Konsequenzen für die gegenwärtigen Kämpfe gegen Nazis und Rassismus.
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