Am 2. Mai 2016 findet die zweite Demonstration der antifaschistischen Kampagne »a monday without you« in Leipzig statt. Treffpunkt ist 17:00 Uhr an der Lützowstraße Ecke Coppistraße.
Lokale Neonaziszene auf den Beinen
Bei der ersten Demonstration der Kampagne in Leipzig-Leutzsch am 4. April 2016 war die lokale Neonaziszene aufgeschreckt. Den ganzen Tag über konnten in Stadtteil Akteure der örtlichen Neonaziszene beobachtet werden. In den Leutzsch-Arkaden, vor der auch die antifaschistische Demonstration startete, gab es unter Nazis nur ein Thema: die Antifa-Demo. Intensiv tauschten sich die “KameradInnen” auch mit ihren offensichtlichen Freunden vom örtlichen Sicherheitsunternehmen aus. Die Neonazis folgten der Demonstration dann auch auf Abstand durch den Stadtteil.
Leider beteiligten sich nur 70 AntifaschistInnen an der Demonstration. Auch in Leipzig ist es schwierig, Menschen für antifaschistische und antirassistische Aktionen am Stadtrand zu mobilisieren.
Die Demonstration wies auf das rassistische und rechte Klima in der Stadtgesellschaft hin, auch in Leutzsch, welches die Grundlage für Angriffe und dauerhafte Demonstrationen von LEGIDA und Co. bildet. Die Demonstration erinnerte zudem an Mitglieder der Schumann-Engert-Kresse-Gruppe, einer Widerstandsgruppe im Nationalsozialismus, nach denen mehrere Straßen in Leipziger Westen benannt sind.
Bereits vorher wurde ein Gründungsmitglied von Legida e.V., Heiko K., im Internet und Stadtteil geoutet. Auch der ehemalige Legida-Führer Silvio Rösler wohnt in Leipzig-Leutzsch.
Alleine für für das aufgeregte Treiben der örtlichen Nazis hat sich die Demonstration gelohnt. Sie soll deshalb keine einmalige Aktion bleiben.
Zweite Runde in Gohlis
Am nächsten Montag geht es nach Gohlis, einen Stadtteil, der in den letzten Jahren von rassistischen Bürgerinitiativen, der NPD und der “Offensive für Deutschland” zum Aktionsort gewählt wurde. Hier kam es auch zu Angriffen auf den Baugrund einer geplanten Moschee. Hinzu kommt, dass der Leipziger Norden auch zum Rückzugsort rechtsradikaler Burschenschaften geworden ist.
Dazu sei noch einmal auf diese Texte verwiesen:
- Woraus „Legida“ wurde: Rassistischer Protest gegen Moscheebau in Leipzig
- Das Kartell der Hetzer
- „Dresdensia Leipzig“: Was in der neuen Rechtsaußen-Verbindung steckt
Viele gute Gründe also, vor dem nächsten Legida-Aufmarsch im Leipziger Norden vorbeizuschauen. Nicht vergessen: der 2. Mai ist auch der internationale Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen, eine Demonstration in der Nähe der staatlichen Repressionseinrichtung (“Job-Center”) daher noch passender.
Text zugesandt von: anonym