Messer, Schlagstöcke, Sturmhauben, Quartzhandschuhe, Pyrotechnik und Mundschutze stellte die Polizei am 25. September 2016 bei einer Gruppe Hooligans in Gera fest. Die rund 40 Personen sind Anhänger des 1. FC Lokomotive Leipzig. In Gera spielte an jenem Tag aber nicht ihr Verein, sondern der Lokalrivale BSG Chemie Leipzig. Auf dessen Fans, insbesondere auf eine antirassistische Ultra-Gruppe, hatten die rechten Lok-Anhänger es abgesehen.
Während die sächsische Polizei untätig blieb, hatten die Thüringer Ordungshüter den in Leipzig gestarteten Autokonvoi seit der Landesgrenze im Blick. Zwölf Hooligans erhielten Presseberichten zufolge eine Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz. Nachdem ihre Personalien aufgenommen wurden, hatten die rechten Hooligans aus nachvollziehbaren Gründen kein Interesse mehr, in der Stadt zu bleiben.
Die gewaltbereiten Lok-Anhänger hatten sich vorab am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig getroffen. Von dem Treffen existiert Bildmaterial, auf dem 34 Personen zu erkennen sind.
1 Benjamin Brinsa — Gewalttätiger Neonazi, MMA-Kampfsportler (Spitzname “The Hooligan”), Mitorganisator der Veranstaltungsreihe “Imperium Fighting Championship” und Trainer des namensgebenden “Imperium Fight Teams”. Gehört zum Netzwerk um den Wurzner Neonazi-Versandhandel “Front Records” und zur rechten Ultragruppe “Scenario Lok”.
2 Christopher Henze — Neonazi, MMA-Kampfsportler (“Imperium Fight Team”), Mitorganisator der Veranstaltungsreihe “Imperium Fighting Championship” und Mitglied der rechten Ultragruppe “Scenario Lok”. Beteiligte sich am Naziangriff auf Connewitz am 11. Januar 2016.
3 Timo Feucht — Gewaltbereiter rechter Hooligan und Kampfsportler (“Imperium Fight Team”). Beteiligte sich am Naziangriff auf Connewitz am 11. Januar 2016.
4 Marcus Kottke — Rechter Kampfsportler (“Imperium Fight Team”). Beteiligte sich am Naziangriff auf Connewitz am 11. Januar 2016.
5+6 Andreas Schumer und Dittmar Schumer — Langjährig aktive, gewalttätige, vielfach vorbestrafte Neonazis. Die eineiigen Zwillinge besuchten zahlreiche Naziaufmärsche und Konzerte.
7 Thomas Kuhbach — Mehrfach vorbestrafter gewalttätiger Neonazi. Versuchte 2008 mit anderen Neonazis ein Mehrfamilienhaus in Connewitz in Brand zu setzen, in dem sich das Vereinslokal “Fischladen” des Roten Stern Leipzig befindet. Beteiligte sich auch am Naziangriff auf Connewitz am 11. Januar 2016. Kundschaftete im gleichen Jahr linke Häuser und Stadtteile in Leipzig aus.
8 Benjamin Schölzel — Gewalttätiger Neonazi, Herausgeber der ersten Ausgabe des Hefts “Fanszene Lok Leipzig”.
9 Riccardo Sturm — Seit über 25 Jahren aktiver, gewalttätiger und notorisch gerichtsbekannter Neonazi. Besucher des Neonazi-Kongresses “Wahrheit macht frei” in München im April 1990. Überfiel 1992 mit anderen Neonazis besetzte Häuser in Leipzig und 2009 Spieler und Fans des Roten Stern Leipzig in Brandis. Beteiligte sich auch am Naziangriff auf Connewitz am 11. Januar 2016. Riccardo Sturm besucht Naziaufmärsche und Nazikonzerte und verdient sein Geld im Sicherheits- und Baugewerbe.
10 Istvan Repaczki — Langjährig aktiver Neonazi, zeitweise Mitarbeiter der NPD-Landtagsfraktion und aktiv bei den “Jungen Nationaldemokraten”, vorher “Freier Widerstand Leipzig” und “Jugendsturm Leipzig”. Tauchte mehrfach bei Legida auf, beteiligte sich am Naziangriff auf Connewitz am 11. Januar 2016 und fotografiert für die “Imperium Fighting Championship”.
11 Paul Hoffmann — Gewaltbereiter Neonazi aus dem Umfeld des seit 2011 aufgelösten “Freien Netz” bzw. “Aktionsbündnis Leipzig”.
12 Dörk Lange — Aggressiver und gewalttätiger Neonazi. Kundschaftet AntifaschistInnen aus, besucht Naziaufmärsche und Rechtsrockkonzerte.
13 Tobias Kayser
14 Mario Kuhbach
15 Lukas Barthold
16 Colin Juhrich
17 Maurice Morenz
19 Paul Washeim
23 Alexander Lohse
24 Roger Klaus Roderburg — Mitglied der rechten Hooligangruppe “Des Fußballs Metastasen”. Siehe auch gamma 191.
30 Tom Dornheim
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Text zugesandt von: anonym
Im Mai 2021 wurden zwei Korrekturen (Nr. 18 und 19) vorgenommen.