IMK 2017: Wir sind doch alle Terroristen!

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Am Donnerstag und Freitag, dem 7. und 8. Dezember 2017, treffen sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière und die Innenminister der sechzehn Bundesländer in der Kongresshalle am Zoo in Leipzig. Aus diesem Anlass ruft das Bündnis “Kampf der inneren Sicherheit!” zu einer Demonstration am Donnerstag, dem 7. Dezember, auf. Beginn ist 17 Uhr am Leipziger Hauptbahnhof.

Das Aktionsnetzwerk “Leipzig nimmt Platz” hat zudem unter dem Motto “Wir sind grundsätzlich unverdächtig!” zwei Kundgebungen angemeldet, ebenfalls am Donnerstag ab 17 Uhr:

  • Pfaffendorfer Straße Ecke Parthenstraße
  • Pfaffendorfer Straße Ecke Ernst-Pinkert-Straße

Dass Leipzig der richtige Ort für das Treffen der Innenminister ist, soll folgende unvollständige Liste an Repressionsmaßnahmen verdeutlichen, die ein völlig anderes Bild der angeblichen liberalen und auf bürgerliche Freiheiten setzenden Stadt malt:

Das Treffen

Einige Tagesordnungspunkte der Innenministerkonferenz in Leipzig wurden bereits veröffentlicht. So möchte der sächsische Innenminister Markus Ulbig nach Syrien und Libyen abschieben dürfen und endlich stärker gegen Fußballfans vorgehen. Außerdem soll über den G20-Gipfel in Hamburg gesprochen werden. Bundesinnenminister Thomas de Maizière wünscht sich, Hersteller digitaler Geräte zum Einbau von Hintertüren verpflichten zu können, um Wohnungen und Autos leichter überwachen zu können.

Bei der letzten Innenministerkonferenz im Juni 2017 in Dresden standen u.a. folgende Punkte auf der Tagesordnung:

  • TOP 6: Reform der Dublin-III-Verordnung
  • TOP 9: Schaffung landesrechtlicher Voraussetzung für die Schleierfahndung in allen Ländern
  • TOP 14: Verbot der politischen Betätigung von Ausländern nach § 47 Aufenthaltsgesetz
  • TOP 15: Rückführung nach Afghanistan
  • TOP 27: DNA-Phänotypisierung

In Leipzig macht Polizeipräsident Bernd Merbitz seit Wochen Stimmung gegen linke Strukturen, mit einem entsprechenden Polizeiaufgebot bei den Demonstrationen am Donnerstag muss gerechnet werden. Währenddessen geht der Repressionsausbau in der Stadt weiter. So werden in Leipzig Polizist_innen im Rahmen eines Pilotprojektes mit “Bodycams” ausgestattet. Auf Bundesebene wurde dies bereits im März 2017 flächendeckend erlaubt. Weiterhin hat sich die Leipziger Polizei mit Software zur Prognose von Straftaten ausgestattet.

Wie haben andere Städte auf die Innenministerkonferenz reagiert?


Text zugesandt von: anonym