Grenzenlos feministisch kämpfen
– kein Platz für Antifeminismus, Rassismus, Homo- und Transphobie!
for english version see below
Antifeministische Positionen erfahren in letzter Zeit Aufwind und sind weit verbreitet. Fundamentalistische ChristInnen, Männerrechtler, organisierte Neonazis, RechtspopulistInnen und nicht zuletzt die 'WutbürgerInnen' aus der sogenannten Mitte der Gesellschaft inszenieren sich als VerteidigerInnen traditioneller Familien- und Geschlechterbilder. Sie verbreiten dabei unter großem Medieninteresse altbekannte patriarchale Normen, indem sie sich auf das Bild eines weißen, deutschen 'Normalbürgers' aus der Mittelschicht beziehen. Sie treten für eine angeblich 'natürliche' Geschlechterordnung ein, die sich ausschließlich an heterosexuellen Lebensweisen orientiert.
Diese Ordnung sehen AntifeministInnen von feministischen Forderungen wie der Gleichberechtigung aller Geschlechter bedroht und werten diese pauschal als 'Genderismus' ab. Mit der Argumentation, heute sei 'doch schon alles erreicht', wird der Kampf für Gleichberechtigung als 'Gender-Wahn' gelangweilter Frauen* abgetan und Gewalt gegen FrauenLesben und Trans*-Menschen verharmlost. Solchen antifeministischen Positionen gilt unsere Kampfansage.
Diese Ordnung sehen AntifeministInnen von feministischen Forderungen wie der Gleichberechtigung aller Geschlechter bedroht und werten diese pauschal als 'Genderismus' ab. Mit der Argumentation, heute sei 'doch schon alles erreicht', wird der Kampf für Gleichberechtigung als 'Gender-Wahn' gelangweilter Frauen* abgetan und Gewalt gegen FrauenLesben und Trans*-Menschen verharmlost. Solchen antifeministischen Positionen gilt unsere Kampfansage.
Gegen rassistische Grenzziehungen
Antifeministische Positionen richten sich nicht nur gegen vielfältige Lebensweisen, sondern verbinden sich auch mit dem rassistischen Weltbild von extremen Rechten, Konservativen und 'WutbürgerInnen'. Ein Beispiel hierfür ist die Pegida-Bewegung. Seit ihrem Entstehen als Sprachrohr für unterschiedliche rassistische Vorurteile haben sich Übergriffe auf Migrant*innen und Flüchtlinge in Deutschland mehr als verdoppelt. Pegidas rassistische Angstmache vor einer angeblichen 'Islamisierung' der Gesellschaft nutzt auch vermeintlich feministische Positionen, um rassistische Grenzen zu ziehen:
Das angebliche Eintreten für Frauenrechte dient der Abwertung 'nicht-westlicher Kultur' als gewaltvoll und rückständig und damit der eigenen Aufwertung. In dieser Denkweise werden antifeministische und rassistische Positionen zu dem Ziel miteinander verbunden, weiß-deutsche, männliche und heterosexuelle Privilegien aufrecht zu erhalten.
Gegen starre Grenzen zwischen Männlichkeiten und Weiblichkeiten
Antifeministische Strömungen haben die Vorstellung gemeinsam, dass es nur zwei Geschlechter gibt. Diese hätten grundsätzlich so verschiedene Eigenschaften, Fähigkeiten und Persönlichkeiten, dass zum Beispiel die ungleiche Arbeitsteilung und Bezahlung von Frauen und Männern 'natürlich' und unveränderbar sei.Diese Vorstellung ist patriarchal, weil sie männliche Privilegien aufrecht erhält und Weiblichkeiten abwertet. Außerdem ist sie Grundlage dafür, dass die weiß-deutsche Vater-Mutter-Kind-Familie rechtlich und gesellschaftlich bevorzugt wird. Indem von einem 'natürlichen' Begehren von Männern gegenüber Frauen (und umgekehrt) ausgegangen wird, werden alle nicht-heterosexuellen Lebensweisen abgewertet. Diese Abwertung zeigt sich u.a. in der Hetze gegen sexuelle Vielfalt in Schullehrplänen. An dieser beteiligen sich teilweise dieselben Menschen, die sich auch bei Pegida, bei Kundgebungen gegen Abtreibungsrechte und/oder in der rechten Partei Alternative für Deutschland (AfD) engagieren.
Feministisch kämpfen, Grenzen einreißen – am Internationalen Frauenkampftag und auch sonst!
Der Internationale Frauenkampftag geht auf Streiks von Textilarbeiterinnen am 8. März 1908 in St. Petersburg und New York zurück, die für menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen und gegen Ausbeutung gekämpft haben. Seit 1921 steht der 8. März u.a. für den Kampf gegen Krieg, für Frauenwahlrecht, für gleichen Lohn bei gleicher Arbeitsleistung, gegen sexualisierte Gewalt und für Selbstbestimmung.In dieser Tradition kämpfen wir für eine Gesellschaft jenseits von starren Geschlechtergrenzen und Hetero-Zwang, sexistischer und rassistischer Gewalt sowie nationalistischen Grenzpolitiken. Wir kämpfen für eine solidarische Gesellschaft, in der Menschen im Mittelpunkt stehen und nicht nur ihr wirtschaftlicher Nutzen.
– am Samstag, 7. März – ab 14h – Gänseliesel Göttingen –
Gib Antifeminismus keinen Raum – am 7. März auf der Straße und auch sonst immer und überall!
Jeder Tag ein 8. März!
Feminist fighting beyond boundaries
– against antifeminism, racism, homophobia and trans*phobia!
Antifeminist positions are on the rise and are already widespread. Fundamentalist Christians, organized neo-Nazis, right-wing populists and, not least among them, ‘angry citizens’ (‘Wutbürger’) from the so-called center of society all feel called upon to defend traditional images of gender and family values. Viewed with great interest by the media, they spread notoriously patriarchal norms by referring to the image of a white German middle-class ‘normal’ citizen. They advocate a supposedly natural gender order framed by an exclusively heterosexual way of living.
Antifeminists consider this order to be threatened by feminist claims to equality for all genders. Antifeminists therefore depreciate the claims as all being ‘genderism’. Arguing that ‘nowadays all that has already been achieved’, they dismiss the struggle for equality as ‘gender hysteria of bored women’ and trivialize violence against women, lesbians and trans*people. We are calling to fight against such antifeminist positions!
Against constructing racist boundaries
Antifeminist positions not only oppose diverse ways of living, but also correspond to the racist attitude of the extreme right, conservatives and ‘angry citizens’. This can be seen at the example of the Pegida movement. Since it started voicing all kinds of racist prejudices, the number of attacks against refugees and migrants in Germany has doubled. Pegida’s racist agitating against the ‘islamization’ of society also uses supposedly feminist positions to draw racist boundaries: In the name of defending women’s rights, ‚non-Western cultures’ are devalued as violent and backwards which at the same time serves to enhance their own status. In this argument antifeminist and racist positions are united in order to keep up white German male heterosexual privilege.Against rigid boundaries between masculinity and femininity
Antifeminist currents share the idea that there are only two genders. Men and women are considered to be so essentially different in characteristics and abilities that inequalities in the division of labour and wages appear as something ‘natural’ and unchangeable.This idea is patriarchal because it promotes male supremacy and devalues femininity. It is also at the core of the social and legal privileging of white German nuclear families with father, mother and child(ren). By assuming a ‘natural’ desire between men and women, non-heterosexual ways of living are delegitimized. This devaluation is illustrated, for example, in the hate campaign against sexual diversity as part of school curricula. Many of the people participating in this campaign are the same as those joining Pegida, marching against abortions and/or working for the Alternative Party for Germany (AfD).
Feminist fighting beyond boundaries! On International Women’s Day and always!
The International Women’s Day goes back to strikes of textile workers on March 8th 1908 in St.Petersburg and New York. These were fights for humane working and living conditions and against exploitation. Ever since 1921, the 8th of March represents the struggle against war, for women’s vote, for equal pay for the same work, against sexual violence and for a self-determined life.As part of this tradition we fight for a society beyond rigid gender boundaries and compulsory heterosexuality, against sexist and racist violence and against nationalist border policies. We fight for a society of solidarity, which is built for the people and not on their economic use.
– Saturday, March 7th, starting 2 p.m., Gänseliesel Göttingen –
No to antifeminsm – out on the streets on March 7th and everywhere else always!
Every day is 8th of March!
8. März-Bündnis 2015