Gott schütze die Autonome Antifa!
Demo gegen den Papst in Göttingen
Am Samstag, den 24. September 2001 demonstrierten in Göttingen etwa 80 Menschen gegen den Papst. Auf Schildern war zu lesen "Gott schütze die Autonome Antifa". Die Demo wurde vom linken AStA organisiert. Anlass war sein Deutschlandbesuch.
Die A.L.I. war mit folgendem Flugblatt vertreten:
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Der Papst kommt und alle so: "yeah..."
Angesichts des Besuch des Papstes kommt viel Unmut auf unterschiedlichsten Ebenen zusammen. Gegen den Papst zu sein kann mehr verschiedene Gründe haben, als dieses Flugblatt Zeichen. Nur ein paar seien hier angerissen.Ratzinger symbolisiert in seiner Person den Kern der Reaktion. Als ehemaliger Hitlerjunge und Burschenschaftler steht er für die Kontinuität des Faschismus. Die katholische Kirche hat Hunderten von Nazis über ihre Kirchen und Kloster sowie über die HIAG zur Flucht verholfen - nur sehr wenige konnten später noch ausfindig gemacht und in Kommandoaktionen zur Rechenschaft gezogen werden. Selbstverständlich distanziert sich Benedikt von seiner HJ-Vergangenheit, gleichzeitig rehabilitiert er aber den Holocaust-Leugner Bischof Richard Williamson und den Appeasement-Papst Pius XII.
Benedikt wäre aber nicht Papst geworden, wenn die Kontinuität des Faschismus sein einziges Vergehen wäre - Päpste müssen Größeres leisten. Zum Beispiel die Unterdrückung über der Hälfte der Menschheit mit organisieren: die Diskriminierung von Frauen, Homosexuellen, Geschiedenen, Wiederverheirateten und Indigenen ist seit Jahrtausenden Kerngeschäft der katholischen Kirche. Das Verbot von Kondomen fördert AIDS-Epidemien, das Verbot von Abtreibungen nimmt Frauen das Recht auf den eigenen Körper, aber Missbrauch von Schutzbefohlenen wird geschützt und verteidigt bis der Gesichtsverlust zu groß wird. Dabei verwaltet Benedikt nicht nur die vorhandenen Missstände, sondern beteiligt sich aktiv an Vertuschung und ruft zu neuen Diskriminierungen auf.
Selbst der Kapitalismus ist inzwischen in der Lage, viele dieser Personengruppen zumindest so weit zu integrieren, dass sie ihren aktiven Widerstand aufgeben. Die katholische Kirche: konservativer als der Kapitalismus selbst.
All diese Kritik ist allseits bekannt und wird zu großen Teilen sogar von den bürgerlichen Massenmedien formuliert. Ein Aspekt der institutionalisierten Religion muss daher unbedingt hervorgehoben werden. Die Kirche, mit ihren Riten, Ämtern und Regeln bedeutet immer die Organisation der Herrschaft von Menschen über Menschen. Egal ob direkt in Form von Macht und Regularien oder indirekt in Form von Deutungshoheit und öffentlichem Ansehen: jede Form institutionalisierter Religion beinhaltet immer auch eine Hierarchie zwischen Menschen. Die Geschichte zeigt was passiert, wenn dieser Borniertheit das Feld überlassen wird.
Wer meint von so genannten "christlichen Werten" geprägt zu sein, muss gerade Papst und Kirche bekämpfen. Wer keinen Widerstand leistet, organisiert die Unterdrückung des Menschen. Wer dem Papst huldigt, ist Teil der Reaktion.
Kirchen kollektivieren.
Päpste punchen.
Für eine freie Gesellschaft.